Trainer und/oder Entertainer

there is no business like showbusiness....

Immer wieder höre ich von TrainerInnen den Satz: "Ich bin doch kein Schauspieler oder Entertainer, ich bin Trainer!" Solch eine Aussage kommt meistens dann, wenn ich Feedback gebe zu Trainingssequenzen, die sehr technisch oder theoretisch sind und dabei versuche dem Trainer zu vermitteln, dass TeilnehmerInnen zu einem gewissen Grad auch unterhalten werden wollen. Daher habe ich mich entschieden, dazu einmal ein paar Zeilen zu schreiben.

UnterhalterInnen/EntertainerInnen werden definiert als Menschen vor einem Publikum, die eher leichte und heitere Informationen vermitteln. Sie sind eher Menschen die vieles können, aber nicht auf etwas Spezielles vertieft sind, also ein bißchen so wie ein schweizer Taschenmesser, kann vieles aber nichts so richtig toll.

Und damit haben wir eine Übereinstimmung zu TrainerInnen und zwar leicht & heiter! Jeder noch so komplexe Zusammenhang, jedes technische Detail und jedes noch so wichtiges und ernstes Thema kann "leicht & heiter" vermittelt werden.
Wir haben aber auch einen gravierenden Unterschied, denn TrainerInnen sollten sich in dem Gebiet, in dem sie trainieren, gut, sehr gut, am besten hervorragend auskennen. Es sind weniger GeneralistInnen als SpezialistInnen gefragt. 

Unterhalten zu können mit leichten und heiteren Elementen ist also durchaus eine Kompetenz, die TrainerInnen einsetzen können, und meines Erachtens auch müssen, um ihr Training attraktiv zu gestalten. Was gibt es dazu für Stilmittel? Nun eine ganze Menge:

-Storytelling
Jede Geschichte unterhält die TeilnehmerInnen und löst innere Bilder/Gefühle aus, die zu Erfahrung und Verstehen, also Lernen führen kann. Manch eine Metapher macht einen Sachverhalt um ein vielfaches deutlicher als die nackte Definition/Erklärung des selbigen. Dazu muss die Story natürlich zum Thema passen, zum Thema hinführen oder das Thema auf eine andere Ebene bringen.

- Quiz/Spiele
Spiel und Wettbewerb verbunden mit dem zu vermittelnden Inhalten werden vom Trainer moderiert.  Sie/Er ist hier ModeratorIn, einem dem/r UnterhalterIn durchaus nahen Funktion. Dabei wird kommentiert, angefeuert, applaudiert oder auch um den Verlierer getrauert. Und es unterhält........

- Rollenspiele
Immer mehr kommen Elemente ins Training, in denen auf der Bühne interagiert wird und Szenen aus dem "täglichen Leben" Probleme und/oder Lösungen zeigen. Solche kurze Sessions brauchen natürlich etwas schauspielerisches Geschick, aber sicherlich keinen Theater-Ausbildung.

.....und vieles mehr, wie Auflockerungs-Runden oder Humor/Witze.

Als kleines Fazit vielleicht nur so viel:
TrainerInnen, die ihr eigenes Thema als "trocken" ankündigen, haben schon viel für eine nicht sehr förderliche Lernatmosphäre getan. Trocken ist nämlich nicht das Thema, sondern die eigene Einschätzung des Themas.

Viele Grüße, Rolf Söder

Erfahrene Mitarbeiter zu Trainern qualifizieren!

..........ein starkes Stück Wissensmanagement!

Der demographische Wandel stellt Unternehmen vor viele Fragen. Ein davon ist:

Wie nutzen wir den Erafhrungsschatz unserer älteren MitarbeiterInnen, anstatt sie die letzten Jahre nur noch mitlaufen zu lassen oder sie per Abfindung los zu werden? Ich denke es wird zukünftig ein entscheidender Wettbewerbsfaktor für Organisationen und Unternehmen hier passende Konzepte zu entwickeln und sich zu lösen von alten Vorgehensweisen. Die Personalbereiche sind also gut beraten hier umdenken.

Wenn Mitarbeiterschaften viele "Silberrücken" haben, bringen diese automatisch andere Stärken und Skills ein. Oft ist die Identifikation älterer MitarbeiterInnen mit dem Unternehmen aufgrund der Zugehörigkeitszeit höher als im ersten Moment sichtbar. Auch ist es ein Fehler solche "Silberrücken" als veränderungresistent zu labeln, bei denen sich eine Investition an Zeit und Geld nicht mehr lohnt.

Gerade solche  altgedienten MitarbeiterInnen haben in ihrer beruflichen Biografie Kompetenzen erworben, die ein wertvolles Kapital sind – gerade in einem Umfeld, das sich momentan schnell und turbulent wandelt. So gehen ältere Mitarbeiter zum Beispiel aufgrund ihrer Erfahrung neue Aufgaben oft entspannter an als ihre jungen Kollegen an. Meist erkennen Sie auch einfacher, welche Lösung zielführend ist.

Sie haben häufig auch stärker das „Große Ganze“ vor Augen. Und weil das Thema „Entwicklung“ für sie vielleicht nicht mehr im Fokus steht, geben sie ihre Kompetenzen oft gerne weiter, auch um etwas "Bleibendes" zu schaffen!

Einige wenige Firmen haben das verstanden. Sie arbeiten zum mit Beispiel Mentoren-Programmen. Andere Unternehmen beginnen mehr und mehr ältere MitarbeiterInnen als firmeninterne Trainer, Berater oder Coaches in Voll- oder Teilzeit zu entwickeln.

Vielleicht hat nicht jeder Silberrücken Lust auf solch eine solche Aufgabe für den Ausklang seines Berufsleben. Gilt es doch sich kommunikative Methoden anzueigenen, Didaktik zu lernen und vieles mehr. Aber es ist für den einen oder anderen sicher ein sinnstiftendes Auslaufen Ihres Berufslebens.

Ein interner Trainer mit dem Hintergrund, sich am Ende seiner beruflichen Laufbahn zu befinden, hat auch den Vorteil, dass er nicht mehr so sehr verstrickt ist mit dem System, also unabhängiger sein kann, als ein junger Kollege.

Viele Grüße, Rolf Söder

Virtuelles Training

Vorteile/Nachteile

Was sind die Vorteile von Online-Training?

Die Vorteile von Online-Training liegen auf der Hand:
Es ermöglicht, unabhängig von Ort und Uhrzeit lehren/lernen zu können. Voraus gesetzt ein Internetzugang da ist, kann von Trainer und Trainee auf das Lernmaterial zugegriffen werden. Da in der Regeln von zuhause trainiert werden kann, entfallen Aufwände für Reisen und Kosten. Darüber hinaus wird auch noch die Umwelt geschont.

Welche Nachteile bringt Online-Training mit sich?

Es zeigt sich immer mehr, dass Lernen auch eine soziale Komponente hat, die man nicht unterschätzen darf. Die "Gruppe" in Ihrer Dynamik kann, wenn vom Trainer richtig gesteuert, ein erhebliches Maß an Lernerfolg generieren Im Online-Training fehlt diese Dynamik jedoch zum Großteil, da der Austausch zwischen den Teilnehmern limitiert ist. Ein Beispiel dafür sind Pausen, in denen im Präsenztraining oft über das Gelernte gefachsimpelt wird.
Ein weitere Nachteil ist, dass das Vermitteln von Können in bestimmten Bereichen im Grunde unmöglich ist. Nehmen wir als Beispiel die Fähigkeit eine Mathematikaufgabe zu lösen, sicherlich virtuell gut zu vermitteln. Doch wie soll man beispielsweise lernen Auto zu fahren, einen Motor zu reparieren oder eine Operation durchzuführen, wenn man das nicht haptisch üben kann?

Zu heutigen Zeitpunkt kann virtuelles Training also nur eine sinnvolle Ergänzung zu Präsenzveranstaltungen sein. Ein Ersatz ist es aktuell nicht!

Viele Grüße, Rolf Söder

NLP für Trainer

Neurolinguistisches Programmieren im Training

NLP, das neurolinguistische Programmieren, ist ursprünglich ein Kommunikationsmodell, welches in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts in den USA entwickelt wurde. Trotz dem Ruf seiner Entwickler, unwissenschaftlich zu sein, hat sich NLP als eine sehr wirksame Methodensammlung etabliert, auch und ganz besonders in der Bildung.

Was hat es also mit den 3 Buchstaben auf sich?

Es liegen dem Modell einige Thesen zu Grunde, die ich hier im Folgenden aufliste:

  • Geist und Körper bilden ein System und beeinflussen einander
  • Jedes Verhalten ist Kommunikation, auch Schweigen
  • Die Bedeutung einer Kommunikation liegt in der Reaktion, die sie hervorruft
  • Menschen leben in ihrer eigenen Vorstellung der Welt, ihrer mentalen „Landkarte“, diese Landkarte ist nicht die Welt oder „Landschaft“
  • Menschen mit Wahlmöglichkeiten im Verhalten sind erfolgreich
  • Hinter jedem Verhalten steckt eine positive Absicht
  • Jedes Verhalten ist in bestimmten Situationen nützlich
  • Menschen besitzen die nötigen Ressourcen, um eine gewünschte Veränderung herzustellen
  • Wenn das was du tust nicht funktioniert, tue etwas anderes

Und was hat das mit Training zu tun?......Eine ganze Menge! Im Grunde kann jede einzelne These auf Training appliziert werden. Nehmen wir als Beispiel: "Die Bedeutung einer Kommunikation liegt in der Reaktion!" Einleuchtend, dass es wichtig ist, dass der Trainer sich Gedanken macht, wie er seine Teilnehmer dazu bringt zu verstehen und anzunehmen. Es geht also um das "Wie" des Transports von Wissen und Können. Fach- und Technik-Seminare sind jedoch oft sehr auf das "Was" limitiert und werden dann oft als "trocken", sogar vom Trainer selbst beschrieben. Was dabei dann raus kommt, kann man sich denken.

NLP kennenzulernen und zu nutzen in der Arbeit als Trainer ist also durchaus sinnvoll.  Dazu gibt es viele Möglichkeiten, vom mehrtätigen NLP-Seminar bis hin zu zertifizierte NLP-Ausbildungen. Und natürlich gibt es jede Menge Literatur und Wissen im Internet zu finden. Meiner Meinung sollte jeder Trainer sich mit NLP beschäftigen, da es viele nützliche Techniken und Ansätze für den Job bietet.

Viele Grüße, Rolf Söder

 

Training oder Schulung?

Kinder werden beschult....Erwachsene auch...

Nach wie vor wird vielen Unternehmen von Schulung anstatt von Training oder Weiterbildung gesprochen. Der Begriff Schulung erklärt auch, weshalb es in vielen Seminaren so zu geht, wie es zu geht, nämlich öde, langweilig und mit endlosen Monologen und Powerpoint-Schlachten des Seminarleiters garniert.

Schule, so wie wir Sie erlebt haben und teilweise immer noch erleben, presst Menschen in feste Strukturen, die sich andere (LehrerInnen) für sie ausgedacht haben. Der Lehrer ist Autorität und bestimmt über die SchülerInnen in jeder Sicht.  Genau diese Bild haben wir nachdem wir jahrelang beschult worden sind. 

Jetzt sind wir erwachsen. Unbewußt bestimmt aber genau diese "Schulerfahrung" unser Verhalten, sei es als Teilnehmer oder als Lehrer/Trainer. Erwachsenenbildung funktioniert so nur schlecht. Und das beginnt damit, daß man seinen Weiterbildungsbereich immer noch mit dem Wort Schulung "verseucht". Es gibt Schulungen, Schulungsräume, Schulungsprogramm, Schulungsbeauftragte, und vieles mehr. Jetzt sagen Sie vielleicht, ist doch nur ein Wort......ja, aber überlegen Sie einmal, was genau es bei Ihnen auslöst. Im Grunde sollte es so sein, daß Schüler traurig sind, wenn die Schule ausfällt............das Gegenteil ist der Fall.

Also weg mit dem Wort "Schulung" aus der Erwachsenen-Bildung und rein in die Training, Bildung, Entwicklung für Erwachsene.

Viele Grüße, Rolf Söder